Vorbereitung der Installation und Zustand des Objekts
Die Vorbereitung der häuslichen Elektroinstallation für das Laden eines Elektroautos ist ein entscheidender Schritt für sicheres, schnelles und effizientes Laden. Eine gut geplante Infrastruktur ermöglicht es Ihnen, das Potenzial der Elektromobilität voll auszuschöpfen und zukünftigen Komplikationen vorzubeugen. Idealerweise sollte die Elektroinstallation bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Legen Sie einen separaten Stromkreis mit ausreichend dimensioniertem Kabel in die Garage oder an den zukünftigen Ladepunkt. Fordern Sie eine Reserve im Hauptverteiler und die Möglichkeit einer einfachen Erhöhung des Hauptsicherungsautomaten. So erleichtern Sie sich die Arbeit erheblich und die Installation ist am einfachsten.
Wenn Sie die Installation in einem älteren Haus planen, ist eine Überprüfung der bestehenden Leitungen notwendig. Aluminiumleiter oder unzureichende Kabelquerschnitte können problematisch sein und oft muss ein Teil der Elektroinstallation ersetzt oder verstärkt werden. Auch wenn Ihr Haus bereits eine neuere Elektroinstallation mit Kupferleitern hat oder kürzlich renoviert wurde, ist eine Überprüfung erforderlich. Wurde in der Vergangenheit eine Erhöhung des Strombezugs oder das Hinzufügen eines weiteren Stromkreises nicht berücksichtigt, muss die Elektroinstallation ebenfalls verstärkt oder ausgetauscht werden. Wenn Sie also eine Renovierung der Elektroinstallation planen, wählen Sie immer die Möglichkeit einer Leistungsreserve und berücksichtigen Sie auch einen Reserveschacht im Verteiler – das kann sich in Zukunft nicht nur für die Installation einer Ladestation auszahlen.
Wenn Sie einen Stromkreis zur bestehenden Elektroinstallation hinzufügen, müssen Sie den Verlauf des Versorgungskabels planen. Ihr Verteiler ist nicht immer an der gleichen Wand, an der Sie die Ladestation installieren möchten, und Sie müssen einen Weg für das neue Kabel finden. Im Falle des Garagenladens bietet sich ein Unterverteiler direkt in Ihrer Garage an, oder Sie erweitern die Elektroinstallation dort.
Alle Eingriffe in die Elektroinstallation sollten einer Fachkraft überlassen werden. Ohne entsprechende Kenntnisse empfehlen wir keine Änderungen oder Anpassungen.
Auswahl der Ladestation
Bei der Auswahl einer Ladestation müssen mehrere Parameter berücksichtigt werden, die sich aus Ihrer Elektroinstallation und Ihren Anforderungen ergeben. Es gibt verschiedene Arten von Ladegeräten, von einphasigen (230 V) oder dreiphasigen (400 V) mit unterschiedlicher Leistung und Schutzarten. Wichtig sind auch die Ladeparameter Ihres Fahrzeugs und der Typ des Ladesteckers.
Steckertypen
Auf dem europäischen Markt trifft man am häufigsten auf den Mennekes Typ 2. Typ 1 ist kaum noch zu finden, aber auch CSS Combo 1 und 2 sind beliebt. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl auch die Länge des flexiblen Kabels zum Anschluss an das Fahrzeug.
Leistung der Ladestation
Die maximale Leistung der Ladestation für Elektroautos wird in Kilowatt (kW) angegeben und bestimmt die Ladegeschwindigkeit. Je höher der Wert, desto schneller wird das Elektroauto geladen. Achten Sie bei der Auswahl nicht nur auf die Ladeleistung, sondern auch auf das Limit des Autos. Eine 22-kW-Ladestation ist zum Beispiel für ein Auto mit 15-kW-Limit überdimensioniert. Für das Laden zu Hause sind Optionen bis 22 kW verfügbar.
Die ungefähre Ladezeit der Batterie von 0 auf 80 % können Sie mit folgender Formel berechnen:
Ladezeit = Batteriekapazität (kWh) × 0,8 ÷ Ladeleistung (kW) × 0,9
Konnektivität
Häufig finden Sie Ladestationen, die eine Kommunikation über Bluetooth oder Wi-Fi ermöglichen. Es gibt auch Varianten ohne Konnektivität, bei denen Sie auf die Vorteile der Überwachung verzichten. Es hängt jedoch von Ihren Präferenzen ab, welche Technologie Sie wählen.
Platzierung
Es gibt zwei gängige Arten von Ladestationen – Wallbox (stationär) oder freistehend (mobil). Auch hier kommt es auf Ihre Präferenzen an.
Schutzarten
Jede hochwertige Ladestation sollte über Schutzmaßnahmen gegen Stromleckagen, Temperatursicherung usw. verfügen.
Mehr zu den Typen, der Auswahl und der Einteilung von Ladestationen erfahren Sie in einem weiteren Artikel. Für die richtige Installation müssen jedoch einige Parameter im Voraus bekannt sein.
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Installation und Inbetriebnahme
Sobald Sie die Ladeleistung Ihres Elektroautos kennen und die passende Ladestation ausgewählt haben, können Sie mit der Vorbereitung des Stromkreises beginnen. Dieser sollte eigenständig und ausschließlich für die Ladestation vorgesehen sein. Die Absicherung dieses Stromkreises hängt von der Leistung der Ladestation ab. Für eine 22-kW-Wallbox ist beispielsweise ein 3×32-A-Leitungsschutzschalter erforderlich, der Hauptschalter des Hauses sollte eine Reserve von bis zu 3×40 A haben. Bei der Wahl einer einphasigen Ladestation ist nur eine Leistung von bis zu 3,7 kW zu berücksichtigen – das Laden ist sehr langsam, und die meisten Ladestationen sind dreiphasig. Außerdem muss innerhalb der Elektroinstallation die Verteilung der Ströme auf die einzelnen Phasen berücksichtigt werden, damit der Stromkreis gut funktioniert.
Schaltplan im Verteiler bis zur Steckdose für den Anschluss der Ladestation
Die Installation muss außerdem mit einem Fehlerstromschutzschalter Typ B ausgestattet sein, der vor Gleichstromfehlerströmen schützt, die beim Laden eines Elektroautos auftreten können. Einige Ladestationen haben einen Typ-B-FI-Schalter bereits integriert, viele jedoch gar keinen oder nur Typ A, der nur auf Wechselstromfehler reagiert, nicht jedoch auf Gleichstrom.
Einige Hersteller bieten bereits FI-Schutzschalter an, die ausschließlich für Ladestationen von Elektroautos bestimmt sind. Die von uns ausgewählten aktiven elektrischen Komponenten können Sie hier erwerben.
Die Kabel müssen nach der geplanten Leistung, der Länge der Strecke, der Verlegeart und dem möglichen Spannungsabfall dimensioniert werden. Für 16 A (1F–3F) beträgt der Mindestquerschnitt 2,5 mm², für 32 A (1F–3F) mindestens 6 mm². Für die zukünftige Nutzung wird ein fünfadriges Kabel für eine Leistung bis zu 22 kW empfohlen. Auch wenn Sie die maximale Leistung derzeit nicht nutzen, bereiten Sie die Elektroinstallation auf höhere Belastungen in der Zukunft vor. So vermeiden Sie teure Nachrüstungen. Aufgrund der Dauerbelastung über mehrere Stunden empfehlen wir immer einen größeren Querschnitt zu wählen, z. B. von 2,5 mm² auf 4 mm² usw. So vermeiden Sie eine stärkere Erwärmung der Kabel und Leistungsverluste beim Stromtransport.
Die Wallbox sollte möglichst nah am Parkplatz, idealerweise in der Garage oder unter einem Carport, installiert werden. Ist das nicht möglich, kann sie dank IP54-Schutz auch im Freien installiert werden. Achten Sie darauf, dass die Wallbox gut zugänglich ist und nicht die Bewegungsfreiheit einschränkt. Die empfohlene Montagehöhe beträgt 120 cm von der Unterkante bis zum Boden.
Als Anschluss für die Ladestation empfiehlt sich die Verwendung von Wandsteckdosen mit direkter Wandmontage.
Zusammenfassung
Bei der Vorbereitung der Elektroinstallation für den Anschluss einer Ladestation für Elektroautos ist es entscheidend, an zukünftige Bedürfnisse, Sicherheit und die Einhaltung der geltenden Normen zu denken. Eine richtig geplante und ausgeführte Installation sorgt für komfortables und sicheres Laden Ihres Elektroautos über viele Jahre. Vor der Installation eines Ladepunkts in einem bestehenden Haus ist eine Überprüfung der Elektroinstallation erforderlich, insbesondere wegen der hohen Belastung der Leitungen beim Laden. Planung und Ausführung sollten immer einem qualifizierten Elektriker überlassen werden, der die aktuellen Normen und Anforderungen kennt.
Wenn Sie Hilfe bei der Auswahl oder Installation einer Ladestation benötigen, kontaktieren Sie uns gerne – wir beraten Sie.